Die Geschichte der Osterglocken

Bildquelle: Von Dietmar Rabich, CC BY-SA 4.0, https://commons.wikimedia.org/w/index.php?curid=57335459

Wenn man in Sillenbuch an der Schemppstraße auf die U-Bahn wartet, konnte man in den letzten Wochen ein großes Feld an gelb blühenden Osterglocken anschauen. 

Aber warum heißen Osterglocken eigentlich Osterglocken? Biologisch gesehen gehören sie ja zu den Narzissen – und das ist ja doch auch ein schöner Name. Die Narzissen, die bei uns am meisten blühen – die mit der leuchtend gelben Farbe – werden aber vor allem Osterglocken genannt. 

Das hat zunächst mal einen ganz pragmatischen Grund: Osterglocken blühen meistens um die Osterzeit. So einfach ist das.  

Doch der Name der Osterglocken verweist auch noch auf ein tiefes Geheimnis. 

Wer schon einmal Osterglocken im Garten oder auf dem Balkon gepflanzt hat, kennt das Zuerst blühen sie wunderschön gelb leuchtend, dann verwelken sie und sterben ab – so wie alle Blumen. 

Den ganzen Sommer, Herbst und Winter liegen die Zwiebeln der Osterglocken in der Erde, tot und blütenlos.  

Doch jedes Jahr im Frühling wachsen aus den alten Resten neue lebendige Pflanzen heran, ganz ohne, dass man etwas dafür tun muss. Die grünen Spitzen strecken sich durch die dunkle Erde dem Licht entgegen und um Ostern herum zeigen sich die leuchtenden Blüten. 

Diese Blume ist ein wunderschönes Bild für das, was wir an Ostern feiern, denn die Geschichte der Osterglocke erinnert an die Geschichte Jesu: 

Als Jesus sein öffentliches Wirken beginnt, wird durch ihn etwas von der Liebe Gottes sichtbar. Durch Jesu sein liebevolles Handeln und seine Geschichten über Gott und die Menschen blüht um ihn herum Hoffnung und Freude auf. Menschen werden gesund, versöhnen sich, legen schlechte Gewohnheiten ab und setzen sich für Friede und Gerechtigkeit ein. 

Doch es gibt einen Bruch: Jesus stirbt am Kreuz und wird begraben. Und mit ihm alle Hoffnungen seiner Freundinnen und Freunde. Es scheint so als wäre alles vorbei. 

Doch wie die Osterglocken bleibt es nicht dabei. Am Ostermorgen feiern wir, dass Jesus wieder lebendig wurde. Das Leben und die Hoffnung und der Friede, der in ihm schon aufgeblüht ist, kann nicht durch den Tod besiegt werden. Es ist sogar andersrum: Jesus hat sein eigenes Leben freiwillig hergegeben, weil er wusste, dass dadurch ein neues, ganz anderes, viel größeres und stärkeres Leben entsteht – so wie die Zwiebel der Osterglocke ein ganzes Jahr in der Dunkelheit aushalten muss, um im nächsten Jahr wieder blühen zu können. 

Gottes Liebe und das Leben, das Er schenkt, ist so viel stärker als die Dunkelheiten, den Schmerz, das Chaos, das wir in unserer Welt sehen können. Jesus lebt und zeigt uns damit, dass Gott auch uns ein ganz neues Leben schenken kann und will. Das kann schon im Hier und Jetzt anfangen, wenn wir uns von Ihm damit beschenken lassen. 

Und daran erinnert uns die Osterglocke. 

Ein Gastbeitrag von Frau Quiring

Clara und Friedlich – Die Revolution muss Tanzbar sein. Ein Theaterbesuch

Wie ihr vielleicht wisst, steht in Sillenbuch das Clara Zetkin Haus. Die Frage, nach wem es benannt ist, Clara Zetkin, können bis zu diesem Punkt auch noch die meisten beantworten, aber wer war Clara Zetkin eigentlich und was hat sie getan?

Ich hatte die Gelegenheit zu diesem Thema ein Theaterstück unter dem Titel „Clara und Friedrich, Die Revolution muss tanzbar sein“ zu sehen.

Mehr lesen

Rosenranke Jahresrückblick 2022

Und schon wieder ist ein Jahr vergangen seit dem letzten Jahresrückblick der Rosenranke. Dieses Jahr stand politisch vor allem unter dem Einfluss eines gewissen Ereignisses in Osteuropa, zu dem hier nichts mehr gesagt werden wird. Da es über die genauen Ereignisse aber genügend andere Rückblicke gibt und Politik nicht im Augenmerk unserer Zeitung steht, wollen wir erneut, wie vorheriges Jahr, in die Vergangenheit schauen.

Doch zuerst noch die Titel einiger unserer diesjährigen Artikel, die die wichtigsten Ereignisse unserer Schule zusammenfassen. Die Berichte über den Tag gegen Rassismus, den Spendenlauf und die Berlinreise der 11er, die Kommentare „Homo discrimina“ und „#OutInChurch – Die Kirche und LGBTQ+“, sowie der Text „Ein Haustier dringend wollen“ über die persönlichen Gefühle einer Schülerin, die gerne ein Haustier hätte, dieses aber nicht bekommt.

Doch nun zurück zu den historischen Fakten, mit denen man auch gut angeben kann.

Vor 10 Jahren, 2012, war ein Jahr der Raumfahrterfolge. Am 25. August trat die Raumsonde Voyager 1 als erstes menschengemachtes Objekt in den interstellaren Raum ein. Sie wurde am 5. September 1977 gestartet und trägt bis heute dazu bei, dass wir das Universum besser verstehen können. Auch landete am 6. August der NASA-Rover Curiosity auf dem Mars.

Vor 20 Jahren, 2002, am 1. Januar wurde das Euro-Bargeld in Umlauf gebracht, hiermit wurde die D-Mark hier in Deutschland und weitere nationale Währungen in weiten Teilen der EU abgelöst. Auch wurde am 12. Mai die russische Buran 1.01, die einzige jemals geflogene Raumfähre des Buran-Programms durch die einstürzende Decke des Hangars in Baikonur in Kasachstan zerstört. Einige Experten hielten das Buran-Programm für technisch deutlich besser als das weit bekanntere amerikanische Space-Shuttle-Programm.

Vor 30 Jahren, 1992, am 30. Mai ging der deutsch-französische Kooperationssender ARTE auf Sendung.

Vor 40 Jahren, 1982, im September kam der erste Commodore 64 (C64) auf den Markt. Dieser gilt heute als der weltweit meistverkaufte Heimcomputer und ist so gesehen einer der frühen Urahnen des Geräts, auf dem du diesen Text gerade liest.

Vor 50 Jahren, 1972, am 7. Dezember fand der letzte bemannte Raumflug zum Mond mit Namen Apollo 17 durch die NASA statt. Die nächste bemannte Mondlandung ist für 2025 angesetzt und trägt den Namen des Artemis-Programms.

Vor 60 Jahren, 1962, begann der Fertigung von Leuchtdioden. Diese LEDs sind heutzutage aus unserem Alltag nicht mehr wegzudenken.

Vor 70 Jahren, 1952, wurden große nukleartechnische Fortschritte gemacht. Am 1. November wurde auf dem Eniwetok-Atoll die erste Wasserstoffbombe gezündet. Hiermit wurde der experimentelle Beweis für mögliche zukünftige Energiegewinnung durch Fusionskraftwerke gelegt. Der Test unter dem Codenamen Ivy Mike führt nebenbei auch noch zur Entdeckung der chemischen Elemente Fermium und Einsteinium und am 3. Oktober wurde die erste britische Atombombe auf den australischen Montebello-Inseln gezündet.

Vor 80 Jahren, 1942 am 2. Dezember gelang im Rahmen des Manhattan-Projekts die erste kontrollierte Kernspaltungsreaktion. Diese bildete die Grundlage sowohl für unsere heutige Energieproduktion aus Kernreaktoren als auch der militärischen Kernspaltung.

Vor 90 Jahren, 1932, ging der Nobelpreis für Physik an den deutschen Werner Heisenberg „für die Begründung der Quantenmechanik, deren Anwendung zur Entdeckung der allotropen Formen des Wasserstoffs geführt hat“ Seine Forschungen auf dem Gebiet der Quantenphysik waren revolutionär.

Vor 100 Jahren, 1922, wurde am 11. Januar erstmals ein Diabetes-Patient in Toronto mit Insulin behandelt. Damit wurde es möglich diese Krankheit zwar nicht zu heilen, aber zu unterdrücken.

Vor 200 Jahren, 1822, am 27. September gelang es dem französische Gelehrte Jean Francois Champollion mit Hilfe des Steins von Rosetta die altägyptischen Hieroglyphen zu entschlüsseln. Auf dieser Steintafel befindet sich derselbe Text in drei Sprachen, den ägyptischen Hieroglyphen, der ägyptischen Gebrauchsschrift Demotisch und Altgriechisch geschrieben. Interessant ist hierbei nicht der eigentliche Inhalt des Textes sondern, dass hierdurch die Bedeutung der Hieroglyphen erschlossen werden konnte.

Damit endet unsere Reise durch die Vergangenen Jahre. Hoffentlich habt ihr auch etwas gelernt und könnt jetzt mit eurem neu gewonnenen Wissen angeben.

-30

Advent

Adventszeit: Das bedeutet Plätzchen backen, Adventskalender öffnen, Weihnachtslieder singen, Adventskranz anzünden, Lebkuchen essen, Punsch trinken, Weihnachtsgeschenke überlegen, Kerzen aufstellen, Tannenzweige aufhängen, …

Häufig bedeutet es aber auch: viele Termine haben, Klassenarbeiten schreiben, Vokabeln lernen, Hausaufgaben machen, Feiern organisieren, früh in der Dunkelheit aufstehen, spät in der Dunkelheit nach Hause kommen, …

Oft ist es gerade vor Weihnachten anstrengend und dunkel. Grund genug, um kurz innezuhalten und nach dem tieferen Sinn zu fragen. Viele uralte Adventstraditionen weisen uns auf versteckte Art und Weise auf die Weihnachtsgeschichte von der Geburt Jesu hin. 

Mehr lesen
Emily Kisch im Interview – Gewinnerin beim Landeswettbewerb Jugend musiziert

Emily Kisch im Interview – Gewinnerin beim Landeswettbewerb Jugend musiziert

Wir sind darauf aufmerksam geworden, dass du den Landeswettbewerb von Jugend musiziert im Bereich Gesang gewonnen hast.

Erst einmal vielen Dank für dein Interesse an meiner Person und die Einladung zum Interview.

Ja, stimmt. Dieses Jahr habe ich in meiner Altersgruppe zuerst den 1. Preis beim Regional- Wettbewerb „Jugend musiziert“ in Stuttgart und vor kurzem beim Landes-Wettbewerb in Pforzheim den 1. Preis (mit 24 von 25 Punkten) in der Kategorie „Gesang Pop“ mit Weiterleitung an den Bundeswettbewerb ergattert.

Mehr lesen

Ein Haustier dringend wollen

Ich erzähle euch, wie das Leben ist, wenn man dringend ein Haustier will, aber keines hat. Ich habe zu Hause kein Haustier, aber ich will eines. Ich will einen Hund. Meine Schwester sagt: „Ich will lieber eine Katze.“ Mein Papa sagt: „Sie bellen sehr laut und haben viel Energie. Wir haben nicht genug Zeit raus zu gehen, usw.“ Meine Mama sagt: „Das ist zu stressig. Wenn schon, nehmen wir als Haustier Fische oder eine Katze, und du weißt schon, dass Papa Angst vor Hunden hat.“ Ich denke mir so: „Oh manno. Aber ich würde sooooooo gerne einen Hund haben.“ Ich gehe sehr oft raus und sehe sehr viele verschiedenen Arten von Hunden. Da im Spielplatz treffe ich Freunde und vergesse alles und spiele. Auf dem Weg zurück sehe ich wieder Hunde und denke darüber nach.

6 Monate später. Endlich ist es mein Geburtstag. Meine Eltern sagen mir: „Wir haben ein Geschenk für dich, dass du lange wolltest.“ Ich denke mir: „Woohoo, endlich bekomme ich einen Hund.“ Sie geben es mir. Es ist ein Mäppchen. Ja, ich wollte ein Mäppchen. Aber eher einen Hund. Meine Eltern fragen: „Was ist? Du wolltest ja ein Mäppchen.“ Ich sage: „Ich dachte, dass es ein Hund ist. Ich wollte ja fast schon seit 2 bis 3 Jahren einen.“ Meine Mama sagt mir zum tausendsten Mal: „Wenn du erwachsen bist, kannst du dir einen kaufen.“ Ich antworte: „Aber da hat vielleicht mein Mann Hundeallergie oder meine Kinder.“ Und so ist das Leben ohne ein Haustier auch wenn man das dringend will.

#OutInChurch – Die Kirche und LGBTQ+ (Ein Kommentar)

Für alle, bei denen dieser Titel Fragen aufgeworfen hat: queer ist ein Begriff, der alle Personen, Handlungen und Dinge umfasst, die sich in ihrer sexuellen Orientierung oder geschlechtlichen Identität von der sogenannten gesellschaftlichen Norm unterscheiden. Als queer bezeichnet man also beispielsweise eine lesbische Frau oder eine transsexuelle Person. Es fallen jedoch zahlreiche andere Orientierungen in den Begriff queer.

In vielen Situationen haben es queere Personen in unserer Gesellschaft leider auch heutzutage noch nicht einfach. Täglich erfahren diese teilweise Diskriminierung und werden in manchen Kulturen und Weltanschauungen nicht respektiert und somit ausgegrenzt. Oft müssen queere Menschen ihre Identität und ihr Wahres-ich vor der Öffentlichkeit verstecken, da sie eine begründete Angst haben, auf nichts als Hass zu stoßen. Oftmals ist dieser Hass mit festgefahrenen, traditionellen Ansichten verbunden, die meinen, dass es nichts außer Heterosexualität gibt und dass der Tag unserer Geburt eindeutig unser Geschlecht bestimmt. Es sind immer wieder dieselben Erklärungen, die uns für diese Sichtweisen geliefert werden. „Ein Kind braucht Vater und Mutter“ ist hierbei ein typisches Beispiel, welches immer wieder benutzt wird in einem Versuch, die eigene Engstirnigkeit zu rechtfertigen. Aber natürlich müssen es immer Mutter und Vater sein, denn Adoption liegt bekanntlich nicht im geistlichen Horizont homophober Personen.

Weiterlesen
Herrlich, dieses Schubladendenken (ein Kommentar)

Herrlich, dieses Schubladendenken (ein Kommentar)

Wo Originale Außenseiter sind, erträgt die Gesellschaft nur Kopien.

Walter Ludin, (*1945)

Was ist überhaupt „normal“? Und wollen wir das wirklich sein?

Irgendwo auf dieser Welt wird in genau diesem Moment gerade über einen kleinen Jungen gelästert, weil er seine Nachmittage lieber mit seinem neuen Lieblingsbuch verbringt, statt wie die anderen Jungs, Videospiele zu spielen. Sie sagen, er sei komisch und sie wollen nichts mit einem „Freak“ wie ihm zu tun haben. Und da keiner der Jungs sein Interesse teilt, ist er einsam und fühlt sich durch die Ausgrenzung der anderen wie ein Außenseiter. Ist es nicht falsch, dass dieser Junge den Fehler bei sich sucht? Sind wir nicht alle ein Stück weit wie Außenseiter und flüchten uns nur für unseren sicheren Komfort in Gruppen?

Mehr lesen