Clara und Friedlich – Die Revolution muss Tanzbar sein. Ein Theaterbesuch

Wie ihr vielleicht wisst, steht in Sillenbuch das Clara Zetkin Haus. Die Frage, nach wem es benannt ist, Clara Zetkin, können bis zu diesem Punkt auch noch die meisten beantworten, aber wer war Clara Zetkin eigentlich und was hat sie getan?

Ich hatte die Gelegenheit zu diesem Thema ein Theaterstück unter dem Titel „Clara und Friedrich, Die Revolution muss tanzbar sein“ zu sehen.

Clara Josephine Zetkin wurde am 5. Juli 1857 geboren. Sie wurde Lehrerin für Fremdsprachen und hatte erste Kontakte zur Frauenrechtsbewegung, der sie für den Rest ihres Lebens eng verbunden blieb. Auf Grund des Sozialistengesetzes (Fragt eure Geschichtslehrer, wenn euch das nichts sagt) ging sie 1882 ins Exil nach Paris und hatte dort mit Ossip Zetkin zwei Kinder, Maxim Zetkin (1883–1965) und Kostja Zetkin (1885–1980). 1890 kehrte ihre Familie nach Deutschland zurück und sie ließ sich in Sillenbuch nieder. Sie arbeitete als Chefredakteurin der Zeitschrift „Die Gleichheit“ und heiratete Friedrich Zundel, einen Maler. Das Ziel der Frauenrechtsbewegung, der sie angehörte, wollte sie durch den Sozialismus und die daraus resultierende Gleichheit aller erreichen. Als der Erste Weltkrieg begann, wehrte sie sich vehement gegen den Krieg und war überzeugte Pazifistin. Ab 1916 engagierte sie sich im Spartakusbund und später in der KPD und war neben anderem als Mitglied im Reichstag der Weimarer Republik tätig. Sie starb am 20. Juni 1933.

Das Theaterstück dreht sich um ihre beiden Söhne Maxim Zetkin und Kostja Zetkin und ist zeitlich wenige Tage nach dem Tod Clara Zetkins im Juni 1933 angesetzt. Die beiden Söhne erinnern sich zurück an ihr Leben, vor allem das ihrer Mutter, stellen auch sehr ihre Zeit in Sillenbuch dar, aber vor allem Claras zentrales Thema, die Menschlichkeit.

In dem Stück der beiden Schauspieler Till Florian Beyerbach aus Sillenbuch und Lukas Ullrich aus Göppingen wechseln sich Sprechstellen, Lieder, Tanzeinlagen und Schattenspiele ab, um die verschiedenen Akteure darzustellen.

Zusammenfassend ist es ein sehr schönes Stück, in dem man auch wenn man noch fast nichts über Clara Zetkin wusste, viel lernen kann, und hier im Stadtbezirk sollte man das natürlich ganz besonders. Das Stück ist zwischendurch sehr ernst, hat aber auch viele lustige Stellen. Sprecht doch mal mit euren Deutschlehrern, ob sie mit euch vielleicht ein Stück über eine bekannte Persönlichkeit, die hier aus der Gegend kam, anschauen könnt. Zum Beispiel Clara Zetkin.

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