Berlinfahrt des Geschichte-Neigungskurses
~ 07.11.2017 – 11.11.2017 ~
An einem Dienstagmorgen in aller Frühe fuhren die Schüler und Schülerinnen des Leistungskurses Geschichte der JS2 und ihre Lehrerin Frau Streif mit dem Zug von Stuttgart nach Berlin, um dort fünf lehrreiche Tage zu verbringen. Wir besuchten verschiedene Orte, die sich jeweils mit unseren Schwerpunktthemen „Deutschland im Spannungsfeld zwischen Demokratie und Diktatur“ beziehungsweise „Deutschland nach 1945 im internationalen und europäischen Kontext“ beschäftigten. Dabei konzentrierten wir uns besonders auf die Zeit zwischen 1933 und 1945 sowie auf die Geschichte der ehemaligen DDR.
Jeder Tag war sehr gut durchgeplant. Am ersten Tag ging es bereits direkt nach dem Einchecken in das A&O-Hostel mit einer historischen Mauerführung durch Berlin los. Wir trotzten dem kalten Wind und besuchten Stationen wie das Brandenburger Tor, das Holocaust-Mahnmal, Teile der Berliner Mauer und den Checkpoint Charlie. Anschließend gingen wir gemeinsam italienisch essen, was für alle einen sehr schönen Abschluss des Tages darstellte.
Während der nächsten vier Tage fuhren wir jeden Morgen mit den öffentlichen Verkehrsmitteln der BVG zu unseren jeweils geplanten Programmpunkten. Am Mittwoch besuchten wir zunächst noch einmal einige der Stationen vom Vortag, an denen Schüler viertelstündige Referate hielten. Am Nachmittag gingen wir dann zuerst in das DDR-Museum am Berliner Dom und nahmen anschließend an einer eindrucksvollen Führung durch die Gedenkstätte Hohenschönhausen teil, einem ehemaligen Stasi-Gefängnis.
Das Programm des Donnerstags bestand größtenteils aus einer Filmwerkstatt im Deutschen Historischen Museum. Wir sahen dort den heutzutage verbotenen Film „Hitlerjunge Quex“, einen Propagandafilm aus der NS-Zeit. Es war äußerst beeindruckend, die Wirkung der nationalsozialistischen Propaganda sozusagen „am eigenen Leib“ zu erfahren.
Freitags fuhren wir in das ehemalige KZ Sachsenhausen, wo wir einiges über die Sinti und Roma, aber auch andere Häftlinge im KZ erfuhren. Die darauffolgende Führung durch die Baracken und das Krematorium war sehr interessant. Auch erfuhren wir von Einzelschicksalen einiger Häftlinge in diesem KZ und setzten uns damit auseinander.
Am Abreisetag standen wir früh auf, um unsere Koffer zu packen, denn am Vormittag besuchten wir noch einen Workshop in der Gedenkstätte Deutscher Widerstand. Diese befindet sich im ehemaligen Bendlerblock, wo die Widerstandskämpfer um Stauffenberg von NS-Offizieren erschossen wurden. Der Workshop stellte sich zwar eher als eine Führung heraus, war aber dennoch sehr aufschlussreich. Am frühen Nachmittag ging dann der Zug zurück nach Stuttgart.
Die Kursfahrt ist uns allen als ein schönes und vor allem auch eindrückliches Erlebnis in Erinnerung geblieben. Der Aufenthalt hat uns sehr dabei geholfen, das in der Theorie Erlernte praktisch nachzuvollziehen.
Bericht von Alina Burkert, JS2